Berlin, den 27.12.1927: „Achtung. Selten. Tenor, Baß (Berufssänger, nicht über 25), sehr musikalisch, schön klingende Stimmen, für einzig dastehendes Ensemble unter Angabe der täglich verfügbaren Zeit gesucht.“
Mit dieser Anzeige legt der Sänger Harry Frommermann den Grundstein für ein Gesangsquintett nebst Klavierbegleitung, wie man es bis dahin noch nicht gehört und gesehen hat: Die COMEDIAN HARMONISTS!
Schon bald avancieren „Die deutschen Revellers„, wie man die Herren in Anlehnung ihres musikalischen Vorbilds aus Amerika betitelt, zu den Lieblingen des deutschen Variéte- und Konzertpublikums. Sie gastieren überall in der Weimarer Republik, reisen zu Konzerten ins Ausland und machen sich mit ihren Schallplattenaufnahmen, Schlager wie „Veronika der Lenz ist da“ und „Mein kleiner grüner Kaktus“, unsterblich. Sie sind internationale Popstars!
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wendet sich das Blatt, wie bei so vielen Künstlern. Drei Mitglieder des Ensembles sind Juden, ihr Repertoire stammt zu einem großen Teil von jüdischen Komponisten und Textdichtern. Die Machthaber erteilen der Gruppe ein Auftrittsverbot und die Rundfunk-Sender boykottieren ihre Aufnahmen. Das Ensemble ist mehr und mehr zerstritten, 1935 schließlich trennt man sich. Die Geschichte der Comedian Harmonist ist damit jedoch noch nicht zu Ende…
„VERONIKA DER SPARGEL WÄCHST – Den Comedian Harmonists auf der Spur – Teil II“ ist ein Programm um dieses grandiose Herrengesangsensemble, welches versucht mit nur EINEM Sänger auszukommen. Im Vordergrund steht neben der Musik – mit bekanntem und unbekannterem Repertoire der Comedien Harmonists – der Blick hinter die Kulissen. Basierend auf der Biografie „Die Comedian Harmonists – Sechs Lebensläufe“ von Eberhard Fechner, schlüpft Malheur in die Rollen des 2. Tenor Erich Collin sowie in die des Bassisten Robert Biberti und erzählt aus deren Sicht die Geschichte eines wahrlich „einzig da stehenden Ensembles“.
Ein Experiment in Begleitung berühmter Grammophonorchester! Denn musikalische Begleitung findet der Herr Salontenor nach altbewährter Methode in den berühmten Tanzorchestern der Ära der Talking Machines, die den warmen Tenor des Herrn Malheur wieder einmal stilvoll knisternd und (be)rauschend, untermalen werden.
…die aktuellen malheureusen Tourdaten
…sehen Sie Daniel Malheur auf Youtube
…hören Sie den Monsieur MonokelPop